Dienstag, 2. Juni 2015

Segeltörn durch die Whitsundays

Gerade erst die Tour auf K'Gari beendet, wartete schon das nächste Abenteuer auf uns. Ein zweitägiger Segelausflug zu den Whitsunday Islands (Pfingstsonntagsinseln) brachte uns die Schönheit der Unter- und Oberwasserwelt des Great Barrier Reefs nahe. Dazu gehört auch der meist-fotografierteste Strand Australiens, der Whitehaven Beach. Einen Adrenalinschub gab's dann auch bei einer Jetski-Tour in den Whitsundays, wo wir mit fast 70 km/h über die Wellen fegten.


Auf der langen Fahrt von Noosa zu den Whitsundays legten wir einige Stopps ein, der erste war in Hervey Bay. Direkt gegenüber von K'Gari gelegen, findet sich hier eine ewig lange Strandpromande, die wir mit Fahrrädern abfuhren. Früher wurden von hier Rohstoffe (vor allem Holz, Kohle und Zucker) verschifft. Das Urangan Pier reichte über einen Kilometer in Meer hinein und wurde auch von einer Eisenbahn befahren. Da es ab 1985 nicht mehr gebraucht wurde, fingen die Abrissarbeiten an. Eine Bürgerinitiative verhinderte den Komplettabriss und so stehen heute noch über 800 m als Touristenattraktion.

Das Urangan Pier

Auf unserer Fahrradtour kamen wir zufällig an diesen Baum vorbei:


Hier hängen hunderte Fledermäuse und machen einen Heidenlärm. Ständig fliegen sie von Ast zu Ast und lassen sich wunderbar bei Tageslicht beobachten.

Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, da bei der Tour auf K'Gari drei Tage keine einzige Wolke zu sehen war und Hervey Bay auch noch von Sonne begleitet war. Erst als wir längere Fahrtstrecken absolvierten trübte sich die Lage, nur um sich dann bei den Ausflügen in den Whitsundays wieder von der besten Seite zu zeigen.

Für eine Übernachtung stoppten wir in Rockhampton. Die Stand ist als Rinderhauptstadt Australiens bekannt, hat aber abseits davon wenig zu bieten. Deshalb stand für uns Steak-Essen auf dem Programm und wir wurden nicht enttäuscht. Im von außen eher heruntergekommen, aber top bewerteten Stonegrill Restaurant wird das Steak auf einem 400 Grad heißen Lavastein serviert und man schneidet sich kleine Streifen herunter, die man dann am Stein brät. Ohne Gewürze und Saucen - und trotzdem ein Geschmackserlebnis.


Ein Abstecher führte uns in den Eungella Nationalpark nach Broken River. Der Hauptanziehungspunkt waren die Schnabeltiere, die hier mit etwas Glück in freier Wildbahn zu sehen sind. Die Tieren sind aber sehr scheu und im Wasser auch nicht leicht zu entdecken. Auf der Suche nach einem Schnabeltier, flog uns zuerst ein Eisvogel (Kingfisher) vor die Linse.


Nach längerem Warten tauchte dann doch noch ein Schnabeltier auf.  Die Tiere sind neben den Echidna die einzigen eierlegenden Säugetiere. Das Männchen hat Giftsporen an den Hinterfüßen die es in der Paarungszeit gegen andere Männchen einsetzt.


Weiter ging's nach Cape Hillsborough, wo zu Sonnenaufgang die Kängurus an den Strand kommen. Das passte uns Langschläfern aber nicht ganz, deswegen wanderten wir hier am Vormittag zu einem Aussichtung mit tollem Blick auf's Meer.


Ein "Grasbaum", der schon zu Dinosaurierzeiten existierte und sich schnell an veränderte Umweltbedingungen anpassen kann.

Whitsunday Islands

Der Ausgangspunkt zu den Whitsunday Islands ist der Touristenort Airlie Beach. Da wir vor unserem Segeltörn noch einen freien Tag hatten, löste Tom sein Geburtstagsgeschenk ein und wir düsten mit Jetskis nach Daydream Island.


Nach kurzer Einführung auf den Riesenmaschinen ging's auch schon los, unserem Guide Chris hinterher. Die wichtigste Regel beim Jetski-Fahren ist "Speed is your friend", was so viel heißt wie "einfach Gas geben, dann klappt's schon". Wir haben aber selbst gemerkt, dass der Jetski viel ruhiger über die Wellen fährt, je schneller man unterwegs ist. Das Gerät ist auch dermaßen stabil und sicher, dass man mit voller Geschwindigkeit und ohne Bremsen in Kurven fährt, ohne umgeworfen zu werden.


Auf Daydream Island stand neben zahmen Kängurus auch eine Hai- und Rochenfütterung im Aquarium auf dem Programm. Nachdem Tom die Hinfahrt gemeistert hatte, übernahm David die Rückfahrt. Man glaub gar nicht, wie viel Spaß Jetskifahren machen kann - gerne wieder!


Der Hafen von Airlie Beach nach der Rückkehr mit den Jetskis bei Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen ging's auf das Segelboot SV Whitehaven und ab zu den Inselns. Die Whitsundays bestehen aus 74 Inseln, von denen 17 bewohnt sind. Wir teilten uns das Schiff mit 23 weiteren Urlaubern und drei Besatzungsmitgliedern.

Unsere Skipperin Ina nimmt Kurs auf die Inseln.

Am ersten Tag war das Wetter noch etwas getrübt, deswegen standen zwei Schnorchelgänge auf dem Programm. Da hier Quallen eine große Gefahr darstellen, mussten wir zum Baden und Schnorcheln immer Anzüge tragen, die die Haut vor den giftigen Tentakeln der Quallen schützen.

Die Whitsundays zählen zum riesigen Great Barrier Reef und deswegen ist die Unterwasserwelt einfach ein Wahnsinn. So viele Fische in allen Farben schwimmen um die unzähligen Korallen herum. Das Highlight waren aber die drei Riesenschildkröten, die uns über den Weg schwammen. Die ganze Farbenpracht haben wir natürlich wieder auf Video festgehalten und zusammengeschnitten.


Das Essen am Schiff war immer lecker, ausgiebig und abwechslungsreich. Am Abend saßen wir noch gemütlich bei Bier und Wein zusammen und Ant erklärte uns alle Fische, die wir bei Schnorcheln getroffen haben.

Sonnenuntergang vom Boot aus.

Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen des Whithaven Beach, der als einer der schönsten Strände der Welt gilt. Wie beim Lake McKenzie auf K'Gari ist der Sand hier reines Silizium und komplett weiß. Dadurch erhitzt er sich auch nicht und man kann problemlos stundenlang barfuß herumspazieren. Auf dem Hinweg zum Strand ein Foto vom Aussichtspunkt bei Ebbe...


... und auf dem Rückweg bei Flut. Durch die unterschiedliche Tiefe des Wasser ergibt sich das wunderschöne Farbenspiel aus blau, türkis und grün. Wir konnten uns kaum satt sehen.


Hier eine optische Täuschung: Es sieht aus, als ob Toms Fußspuren aus dem Sand herauskommen.


Und passend dazu, das hübsche Fußspuren-Model.


Die Wellen geben dem Sand nahe am Wasser ein ganz eigenes Rillenmuster.


Hinter dem Strand finden sich auch Mangrovenbäume. Deutlich zu erkennen ist, dass die Wurzeln so weit aus dem Boden ragen, wie die Flut ansteigt.



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