Dienstag, 10. März 2015

Inselparadies Palawan

Unsere Reise führte uns weiter nach Palawan, die rund 450km lange und nur 50 km breite Insel im Westen der Philippinen. Diese noch weitgehend bewaldete Insel mit schlecht ausgebautem Strassennetz beherbergt nur etwa eine Million der 100 Millionen Filipinos und ist auch touristisch kaum entwickelt. Das kam uns sehr entgegen - wunderschöne Strände, einsame Buchten und das einzigartige Bacuit-Archipel mit den schroffen Felsformationen, welche aus dem türkisfarbenen Meer ragen.


Wir erreichten Puerto Princesa, den Hauptort der Insel, mit dem Flieger aus Manila. Hier gibt es den wichtigsten Hafen der Insel, die einzigen Bankomaten (dafür in Hülle und Fülle) und einige nette Restaurants. Die Fischerei ist die wichtigste Einnahmequelle der Insel, sonst ist sie vor allem landwirtschaftlich geprägt (Reis- und Maisanbau).

Blick von der Strandpromenade in Puerto Princesa.

Noch am selben Tag haben wir einen Gruppenausflug zum Unterirdischen Fluss von Sabang gebucht. Dieser liegt im Puerto Princesa Nationalpark und ist über 7km lang, wovon 4.2km schiffbar sind. Seit 1999 gehört er zum UNESCO Weltnaturerbe.

Aussichtspunkt auf dem Weg von Puerto Princesa nach Sabang (ca. 2.5h Fahrzeit), im Hintergrund das Südchinesische Meer.

Unser umtriebiger Guide warnte uns von Beginn weg, dass es lange Wartezeiten geben würde, da aktuell Hochsaison sei. Einmal angekommen war es uns aber egal, dass wir mehrere Stunden auf unser Boot zum Unterirdischen Fluss warten mussten. Der Strand von Sabang war ein Traum - die Zeit verging sehr schnell.



Der Unterirdische Fluss liegt unter dem über 1000m hohen Kalksteinmassiv St. Paul. Uns wurde gesagt, dass die Bergkante die Form eines schlafenden Riesen habe, die Nase haben wir jedenfalls gefunden.


Die Wartezeit hat sich gelohnt. Nach einer 20-minütigen Fahrt mit einem der typischen philippinischen Auslegerboote, erreichten wir die Flussmündung, wo uns Paddelboote für den Ausflug in die dunkle Höhle erwarteten.


Schon nach wenigen Metern flussaufwärts wurde die Höhle nur noch vom Schein der Taschenlampe erhellt und bald bemerkten wir, dass wir nicht ganz alleine waren. An der Decke hingen Tausende von Zwergfledermäusen - der Bootsführer warnte uns mehr als einmal nicht mit offenem Mund zur Decke zu schauen...



Immer wieder konnten wir noch schönere und imposantere Tropfsteine mit fantasievollen Namen, wie z.B. Sharon Stone, bewundern. Uns haben auch die Ausmasse der Höhle beeindruckt, an einer Stelle ist die Höhle rund 45m hoch und wird entsprechend "Dom" genannt.



Der Nationalpark ist auch für die Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Neben diesem Waran haben wir auch Affen gesehen, angeblich soll es aber auch Pythons und Kobras geben...

Die Sabanger Dorfjugend vergnügt sich beim Billardspiel.

Port Barton

Auf dem Weg nach El Nido, dem Touristenmagnet ganz im Norden von Palawan, haben wir in Port Barton einen Zwischenstopp eingelegt. Das verschlafene Fischerdörfchen liegt an einer grossen Bucht und lädt zum Dolce-Far-Niente ein. Strom gibt es hier erst ab 18 Uhr und einmal am Tag fährt ein Bus nach El Nido oder nach Puerto Princesa. Mit ein bisschen Glück haben wir noch das letzte Bungalow in einem kleinen Resort am Strand ergattert.

Einfach am Palmenstrand im weichen Sand liegen und ein gutes Buch lesen - was will man mehr?


Ach ja, vielleicht noch ein Sonnenuntergang in der Strandbar mit einem kühlen Drink in der Hand und am Morgen ein frischgebackenes Brötchen im französisch angehauchten Café.

El Nido

Nach einer zwischendurch sehr holprigen und staubigen Busfahrt sind wir nach circa fünf Stunden endlich in El Nido angekommen. Trotz der zahlreichen Touristen war dieses Städtchen sehr entspannt. In den Gassen gab es viele nette Restaurants (immer mit Happy Hour), kleine Geschäfte und Travel Agencies, welche alle die gleichen vier Schiffstouren (Island Hopping) durch das Bacuit-Archipel anpriesen. Tour A, Tour B, Tour C und Tour D. In Anbetracht der vielen Inseln, versteckten Lagunen und schönen Strände eigentlich wenig fantasievoll. Wir haben uns dann entschieden, für einen Tag Tour A und den anderen Tag Tour C zu buchen (wie es fast jeder Tourist tut). Es hätte auch noch die japanische Variante gegeben, Tour A und Tour C an einem Tag...

Von Port Barton aus haben wir die erste Unterkunft, die Rockview Lodge, gebucht, da uns gesagt wurde, dass es sehr schwierig sei, eine Bleibe zu finden. Die Rockview Lodge hatte keine Fenster (isn't it ironic?) - wohl der Grund, weshalb wir sie noch gefunden haben.


Am nächsten Tag haben wir dann ein hübsches Zimmer in einem B&B gefunden, welches dann auch Blick auf die steilen Felsen von El Nido bot. Was die Zimmer auf den Philippinen immer bieten sind Wecker. Egal wo, im kleinsten Kaff oder in der grössten Stadt, irgendeinen Hahn gibt es immer, der direkt vor dem Hotelfenster haust. Unsere empirische Auswertung nach drei Wochen Philippinen zeigte, dass die natürliche erste Weckzeit zwischen 4.30h und 5h liegt und die Snooze-Zeit je nach Hahndichte zwischen 30 und 45 Sekunden.

Für den ersten Tag haben wir die Island Hopping Tour C gebucht. Das erste Ziel, Helicopter Island, haben wir nach circa 20 Minuten Fahrt im Auslegerboot erreicht. Hier erkundeten wir schnorchelnd das schöne Riff.

Helicopter Island verdankt den Namen ihrer Form, welche einem halb im Wasser liegenden Helikopter gleicht.

Nach einer kurzen Fahrt durch die steil ins Meer abfallenden, bewaldeten Sandsteinfelsen erreichten wir den Matinloc Shrine, einen Schrein mit typischer Madonna-Statue. Hier genossen wir dann auch das Mittagessen. Unsere Schiffscrew warf schon kurz nach der Abfahrt in El Nido den Holzkohle-Grill an und grillte oder besser gesagt räucherte drei Fische. Dazu gab es noch Schwein, Tintenfisch, Salat, Früchte und natürlich Reis.

Der idyllische Matinloc Shrine.




Gegen 16 Uhr, nach zwei weiteren Stopps mit Zeit für Schwimmen und Schnorcheln, tuckerten wir wieder nach El Nido.

Am nächsten Tag war wieder Tauchen angesagt. Das Meer war ein bisschen rauer und die Unterwassersicht deswegen schlechter als auf Apo Island. Trotzdem haben wir viele neue Meeresbewohner entdeckt und die drei Tauchgänge sehr genossen.


Ein Feuerfisch (engl. Lion Fish), der sich mit seinen grossen fächerförmigen Brustflossen und giftigen Brustflossenstacheln zu tarnen versucht.


Diese riesige Qualle gehörte nicht zu unseren Favoriten (vor allem nicht am Strand), unter Wasser ist der Anblick dieses durchsichtigen und schwebenden Geschöpfs aber beeindruckend.


Dieser Stachelrochen war so gut getarnt, dass wir ihn erst auf den zweiten Blick sahen. Danach ist er elegant davongeschwebt.

Am dritten Tag in El Nido nahmen wir das Boot für Tour A. Auf dem Programm standen die verschiedenen Lagunen rund um Miniloc Island. Die erste Lagune war nicht mit dem Schiff erreichbar. Wir schwammen durch eine schmale Öffnung im Fels und fanden uns in einer wunderschönen Lagune wieder. Türkisfarbenes Meer inmitten steiler Felswände.

Der Eingang zur Big Lagoon.


Nach dem Mittagessen kam Wind auf und die Fahrt übers offene Meer wurde zu einem feuchtfröhlichen Abenteuer. Die Balken der Auslegerboote tauchten regelmässig ins Wasser, wodurch alle Passagiere schön geduscht wurden. Aber wir waren ja für's Wasser ausgerüstet. Schon am Morgen mussten wir zu Fuss durchs (für uns hüfttiefe, für Filipinas brusttiefe) Wasser zum Schiff waten - Bootsstege gibt es auf den Philippinen höchst selten.



Der aus Bambus gefertigte und mit ein paar Kabelbinder befestige Ausleger.

Zum Abschluss der Tour besuchten wir den Commando Beach, welcher noch einmal einen wunderschönen Blick auf das Bacuit-Archipel bot. Am besten liess sich dieser natürlich bei einem frischen Mangoshake geniessen. A propos Mangos: Wir haben fast täglich mindestens eine Mango genossen und können das offene Geheimnis bestätigen: Auf den Philippinen gibt es die besten Mangos!


Leider nahte bereits das Ende unseres Aufenthalts in El Nido. Den letzten Vormittag verbrachten wir am Cabanas Beach ein paar Kilometer südlich von El Nido. Obwohl so nah, doch so einsam. Am Nachmittag fuhren wir mit einem Gruppentaxi in 4.5 Stunden zurück nach Puerto Princesa, wo wir am nächsten Tag wieder ins Flugzeug nach Manila stiegen.



2 Kommentare:

äläx hat gesagt…

wooooooooooooooooow, bitte wie schön ist es denn dort? Wahnsinn! (v.a. wenn der Blick aus dem Büro einen Regen-Nebel-Mix bietet) Und braun seids ja auch schon gscheit... sehr schön! (= hugs'n'kisses

Marie hat gesagt…

hallo Ihr Zwei! wirklich wunderschöne Bilder, und tolle Beschreibungen! da kommen die Erinnerungen zurück an die schöne Zeit auf Palawan. Diese Meereskulissen waren wirklich für die Seele, und leben in mir noch weiter, auch nach meiner Rückkehr. Gerne erninnere ich mich außerdem an die schönen gemeinsamen Stunden mit Euch in El Nido, an gutes Essen und netten Austausch mit Euch. Lasst es Euch weiterhin so gut gehen, ich meld mich noch über FB. Grüße aus Offenburg, Marie