Sonntag, 29. März 2015

Von Adelaide in die Grampians

Nach mehr als zwei Monaten Reise haben wir ihn nun erreicht, den fünften Kontinent! Unsere erste Station in Australien war Adelaide im Bundesstaat South Australia, wo wir unseren Campervan abholten und die Reise durch das südliche Australien starteten. Schon auf der ersten Etappe stach die Landschaft hervor und die ersten Begegnungen mit den einzigartigen australischen Tieren standen auf dem Programm.


Zu Beginn stand Adelaide auf dem Programm, wo wir noch eine Nacht in einem Hostel verbrachten, bevor wir den Campervan abholten. Abgesehen vom schrecklichen und komplett überteuerten Hostel war Adelaide eine sehr gemütliche Stadt, die sehr schön zu Fuß zu erkunden ist. Adelaide wird wegen seiner Vielfalt an Gotteshäusern auch "City of Churches" genannt. Die St. Francis Xaviers Kathedrale ist unserer Meinung nach die schönste Kirche, die wir gesehen haben.


Mitten in der Fußgängerzone sitzen ein paar Schweineskulpturen.
Besonders gelungen ist die Parkanlage am Fluss, die zum Spazieren einlädt und wo auch gleich ein Pelikan heran geflogen kam.



Am Abend hat uns Christian (ein gebürtiger Australier, der ein paar Monate bei Toms Bruder gewohnt hat) in der Stadt herumgeführt. Zu der Zeit fand auch gerade ein Zirkusfestival statt, wo neben vielen Essens- und Getränkeständen an allen Ecken Zirkus- und Variétéprogramme vorgeführt wurden.


Auch wir haben eine kurze Akrobatik-Show besucht und Christian (unten links im Bild) wurde gleich in die Darbietung integriert.


Unser Campervan

Zu unserer großen Erleichterung war unser Campervan sehr gut ausgestattet und wir waren sehr zufrieden mit dem erst zweijährigen Modell mit schon über 120'000 Kilometern. Australien ist ein Land mit sehr ausgeprägtem Camping-Tourismus und einem entsprechend gut ausgebautem Netz an Campingplätzen. So sind sehr viele ältere (sprich pensionierte) Menschen - teils mehrere Jahren - mit ihren Vans, Wohnmobilen und Wohnwägen durchs Land unterwegs. Auch viele Jüngere und junge Familien verbringen ihre Ferien mit einem Ausflug in einer fahrbaren Unterkunft. Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, war es auch nie ein Problem einen Platz zu einem annehmbaren Preis zu bekommen.

Hier schon fleißig am Kochen.
Der Van war mit Spüle, Kühlschrank, Mikrowelle, Gasherd und Steckdosen ausgestattet. Zum Schlafen wird einfach der Tisch abgebaut und mit einem zweiten Brett zwischen die Bänke gelegt - so entsteht ein wirklich großes, bequemes Bett.


Barossa Valley & Adelaide Hills

Nachdem die Weinversorgung in Südostasien praktisch nicht vorhanden war (und wenn doch, ein Glas teurer war als ein Cocktail), war unsere erste Station mit dem Camper das Barossa Valley - eines der berühmtesten Weinanbaugebiete Australiens. Unzählige Weingüter laden dort zu Gratisverkostungen ein, nur dass diese schon um fünf Uhr nachmittags schließen. Am ersten Tag sind wir gleich zu spät gekommen und mussten gezwungenermaßen am nächsten Tag am Vormittag Wein verkosten. 

Das Barossa Valley ist relativ trocken und angebaut wird vor allem der rote "Shiraz".
Die kleinen Dörfer im Valley sind alle sehr nett herausgeputzt, aber wenig authentisch, da alles auf Touristen ausgerichtet ist.

Impressionen aus Angaston, einem der Dörfer im Barossa Valley.
Einen germanophilen Stopp haben wir in Hahndorf in den Adelaide Hills eingelegt. Gegründet von deutschen Einwanderern in den 1850er Jahren, nutzt das Dorf sein deutsches Erbe heute vor allem für den Tourismus. Gefühlt jedes zweite Geschäft hat "German" im Namen und jedes Café bietet Apfelstrudel an. Wir haben gekostet, aber an Omas Strudel kommt er natürlich nicht heran.

Fast hätten wir gedacht, wir seien im Schwarzwald gelandet.

In den Adelaide Hills beginnt schon langsam der Herbst.
Auf dem Weg in die Grampians noch ein Stopp in Murray River, wo sich neue Berufsperspektiven für nach der Rückkehr aufgetan haben.


Grampians-Nationalpark

Nach einer längeren Fahrt kamen wir in den Bundesstaat Victoria und somit auch in eine andere Zeitzone - gleich eine halbe Stunde mussten wir unsere Uhren umstellen. Das erste Ziel war der Grampians-Nationalpark, der vor allem für seine riesigen Sandsteinformationen bekannt ist. Gecampt haben wir zwei Nächte im Haupttourismusort des Parks, Halls Gap.


Von dort aus sind wir zu den Pinnacles gewandert und bekamen Steinschluchten,


imposante Felswände,


abgeschrägte Steinplatten zum Drüberlaufen,


und schräge Felsformationen geboten.


Der Höhepunkt war aber der Ausblick von den Felsformationen (Pinnacles) über den Park.


Die Grampians sind für die Wasserversorgung des Gebietes im nördlichen Victoria unersetzlich. Früher wurde Wasser über zahlreiche Kanäle zu den Feldern transportiert. Da aber viel Wasser durch Verdunstung und Verunreinigung verloren ging, wurde ein riesiges Pipelinesystem errichtet. Im Zuge dessen wurden auch einige Stauseen modernisiert. Hier im Bild ist der Lake Bellfield mit dem Damm am Anfang. Direkt vor dem Damm war unser Campingplatz.


Die Balconies bieten einen grandiosen Blick über die Wälder des Grampians-Nationalparks.

Auch die Tierwelt des Parks kann sich sehen lassen. Den meisten Tieren sind wir direkt auf unserem Campingplatz begegnet. Diese farbenprächtigen Crimson Rosella-Papageien zum Beispiel flogen von einem Zelt zum anderen und suchten nach ein paar übrig gebliebenen Frühstücksflocken.


Auch den typisch australischen Kookaburra haben wir auf einem Baum erspäht. Er ist für seine Rufe berühmt, die an Gelächter erinnern und wird auf Deutsch deshalb auch Lachender Hans genannt.


Kakadus finden sich zu Hunderten im Park und freuen sich auch immer über Futter...


... aber sie haben auch ganz schöne Krallen (am Gesichtsausdruck zu erkennen).


Auch unser Frühstück mussten wir vor den Kakadus beschützen.


Nach der Zeit am Campingplatz waren selbst Kängurus nichts Spezielles mehr für uns, da sie in großer Anzahl zum Campingplatz Gras fressen kommen. In der Nacht war es nicht ungewöhlich auf dem Weg zur Dusche einem Tier zu begegnen.




1 Kommentar:

äläx hat gesagt…

hahaha, Davids Blick (; Und das Känguru wurde auch genau zum richtigen Zeitpunkt getroffen... hihi.