Mittwoch, 20. Mai 2015

The Very Red Centre

Der Berg, oder besser der Felsen, hat gerufen und nach sieben Flugstunden oder 4.300 km Luftlinie von Auckland sind wir im Zentrum Australiens angekommen. Im sogenannten "Red Centre" haben wir die drei spektakulären Sehenswürdigkeiten Uluru (Ayers Rock), Kata Tjuta (Olgas) und den Kings Canyon in allen Facetten genossen und auch ausgiebig fotografiert. Auf unseren Fotos ist unschwer zu erkennen, warum es "Rotes Zentrum" heißt: je nach Sonnenstand präsentieren sich die Felsen in unterschiedlichsten Rottönen - ein einmaliges Farbenspiel. Selten zuvor ist uns die Fotoauswahl derart schwer gefallen und obwohl sich die Fotomotive immer wiederholen, ist die Stimmung überall anders.


Zum Glück haben wir uns entschieden, direkt zum Uluru (Ayers Rock) Flughafen zu fliegen, da dieses Gebiet abseits jeglicher Zivilisation liegt und viele Touristen mit dem Auto mehrere Tausend Kilometer durch immer gleiche Landschaft fahren um hierher zu kommen. Vor Ort haben wir dann unseren kleinen, schnittigen Hyundai-i20-Mietwagen abgeholt. 20 km vom Uluru entfernt liegt die "Stadt" Yulara, die eigentlich nur aus dem Touristenresort besteht. Das Resort bietet Unterkünfte aller Klassen, von Camping bis 5-Sterne, an und hat einen eigenen Supermarkt, Tankstelle und Restaurants. Obwohl in Yulara großteils nur Tourismusarbeiter wohnen, ist die Stadt die viertgrößte der ganzen Provinz Northern Territory, die 16-mal die Fläche Österreichs umfasst, aber nur 242.000 Einwohner hat.

Uluru #1

Am ersten Abend haben wir uns gleich den Uluru bei Sonnenuntergang angesehen.


Die Wolken haben zusätzlich zur speziellen Stimmung beigetragen.


Uluru ist über Millionen von Jahren durch die Kompression von Sand entstanden und geologisch gesehen ein einziger Felsen. Geformt wurde er durch Wettereinfluss und über Jahrmillionen hat sich der Felsen gedreht. Der heute 348 m hohe, sichtbare Teil ist eigentlich nur die seitliche Kante und der Rest reicht 5-6 km tief in die Erde hinein.


Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen und der Sonne beim Aufgehen zuschauen. Klar erkennbar ist hier der komplett andere Rotton des Uluru.


Der Felsen verändert sich laufend, je näher man ihm kommt. Aus der der Nähe sieht man die steilen Wände, die Höhlen und die zerklüftete Oberfläche viel deutlicher. Der Spaziergang auf alten Aborigines-Pfaden entlang des Uluru gab auch einen Einblick, wie die australischen Ureinwohner in dieser unwirtlichen Umgebung überleben konnten.


Mit dem Auto drehten wir dann noch eine Runde um den ganzen Felsen. Auch hier zeigt er sich wieder sehr facettenreich. Jede Perspektive sieht unterschiedlich aus und muss natürlich fotografisch festgehalten werden.

Tom beim Fotografieren.

Mit dem Wetter hatten wir sehr Glück, am ersten Tag noch 35 Grad und bewölkt, war der zweite und dritte Tage dann mit 25 Grad deutlich milder, dafür aber wolkenlos. Am Morgen war es noch etwas kühler, was aber die Wanderungen in der Sonne deutlich angenehmer gemacht hat.

Immer noch derselbe Riesenfelsen.

Kings Canyon

Eine 300 km-Fahrt durch die Wüste entfernt lag der Kings Canyon. Wobei in der Wüste zur unserer Überraschung durchgehend Vegetation vorhanden ist. Die Pflanzen und Bäume haben sich an die extremen Verhältnisse angepasst. Sie wachsen sehr weit auseinander, sind sehr schmal, blätterarm und nicht sehr groß.

Auch der Wüstensand hält sich an das rote Motto.

Die unendlichen, schnurgeraden Straßen durch die Wüste.


Der Kings Canyon ist eine über 100 m tiefe Schlucht, durch die der Kings Creek fließt. Am Morgen hieß es wieder früh aufstehen, um den "Rim Walk" bei noch angenehmen Temperaturen in Angriff zu nehmen. Die Wanderung fängt sehr steil an, aber dann geht man entlang der Schlucht und durch einzigartige Felslandschaften.

Blick hinaus aus der Schlucht.




Tom on top.

Durch Erosion sind über Jahrmillionen diese speziellen Dome entstanden.

Die Felswand wirkt teilweise wie abgeschnitten. 

Der Wanderweg führt auf der anderen Seite der Schlucht zurück.

Uluru #2

Nach der Wanderung machten wir uns gleich wieder auf dem Weg zurück zum Uluru, wo wir die dritte Nacht dann wieder im Hostel in Yulara verbrachten. Vorher aber natürlich nochmals zum Sonnenuntergang beim Uluru. Da diesmal keine Wolken am Himmel waren, wirkten die Farben wieder anders.

Der Felsen wird noch von der Abendsonne beleuchtet, aber die Wüste davor ist schon im Schatten.

Am Abend gönnten wir uns dann ein Australian BBQ. Zur Erklärung, von oben nach unten: Emu-Wurst, Garnelen-Spieß, Rindersteak, Rinderwurst, Känguru-Steak-Spieß, Krokodil-Spieß.



Kata Tjuta

Die weniger bekannte, aber nicht minder spektakuläre, Felsformation "Kata Tjuta", liegt 50 km vom Uluru entfernt. Sie besteht aus ähnlichem Gestein und erstreckt sich auch weit in die Tiefe. Durch Witterung wurde weicheres Gestein abgetragen und heute sieht es aus, als würden 36 einzelne, bis über 500 m hohe, Steine hier liegen, obwohl alle zum selben Riesenfelsen gehören.


Wie schon die letzten Tage, war wieder früh aufstehen angesagt, um die spektakulären Farben des Sonnenaufgangs nicht zu verpassen.



Ein Wanderung durch die Felsformationen stand auch auf dem Programm. Wie schon beim Uluru eröffneten sich auch hier wieder ganz neue Perspektiven und Eindrücke.

Am Morgen war es noch sehr kühl.





Uluru #3

Auf der Rückfahrt von Kata Tjuta zum Flughafen zeigte sich der Uluru nochmals von einer anderen Seite und versüßte uns den Abschied.


Im Vorhinein hatten wir Zweifel, ob sich der aufwändige und teure Ausflug ins Red Centre auszahlt. Im Nachhinein können wir nur sagen: Auf jeden Fall! Was die Natur hier geschaffen hat ist so einmalig und speziell. Immer neue Farben, Perspektiven und Eindrücke werden einem geboten.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Super schön! Habt ihr auch Känguroos (keine Ahnung wie man das schreibt ;)) gesehen?bussal