Donnerstag, 29. Januar 2015

Entspannung am Inle-See

Nach Bagan haben wir die zweite große Touristenattraktion Myanmars in Angriff genommen - den Inle-See. Der zweitgrößte See in Myanmar liegt auf 875 m.ü.M., weshalb es hier in der Nacht deutlich kühler wird. Auf dem See und am Seeufer gibt es insgesamt 17 Dörfer, welche mehrheitlich vom Volk der Intha bewohnt werden. Alle Häuser sind auf Pfählen gebaut, damit diese in der Regenzeit, wenn der Seespiegel um bis zu eineinhalb Meter steigt, nicht überflutet werden. 

Der Inle-See ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet und es gibt Schnecken- und Fischarten, die nur in diesem See vorkommen. Das Ökosystem ist jedoch sehr fragil und bedroht. Einerseits durch die stetig steigende Bevölkerungszahl und andererseits durch den wachsenden Strom von Touristen: Dünger, Verlandung, fehlende Kläranlagen, Lärmemission der Motorboote etc. Wir hoffen, dass ein Weg gefunden wird, den Tourismus und die Landwirtschaft nachhaltig zu betreiben.  


Am ersten Tag haben wir uns bei unserem Hotel in Nyaung Shwe Fahrräder ausgeborgt und sind dem See entlang zum Dorf Maing Thauk gefahren.


Dort angekommen sind wir den Steg ins Wasser hinaus entlang gegangen...


... zu den Häusern auf Pfählen. Doch der Steg war auf einmal aus - die Häuser sind alle komplett von Wasser umgeben.


Also haben wir uns ein kleines Kanu inkl. Ruderer gemietet (wie hier im Bild), um das Dorf zu erkunden.





Am Inle-See wird eine ganz besondere Ruder-Technik angewendet - das "Einbein-Rudern". Auf dem See schwimmt sehr viel dichtes Seegras, das nur im Stehen gut erkennbar ist, deswegen wird hier so gerudert.


Das wirklich außergewöhnliche an den Seedörfern sind die riesigen schwimmenden Gärten. Zwischen 30 bis 50 cm dick, wird auf diesen Gärten von Tomaten über Gurken bis Salat alles angepflanzt. Die Gärten bestehen aus dem Seegras, das aus den tieferen Bereichen des See geholt wird. Sie heben und senken sich mit dem Seespiegel und sind mit Bambusstöcken befestigt, damit sie nicht davon schwimmen.


Nach dem anstrengenden Radfahren haben wir uns in der "Red Mountain Winery" eine Pause gegönnt, Wein verkostet und die tolle Aussicht über den See und den Sonnenuntergang genossen.


In den Restaurants hier gibt es auch richtig gute gegrillte Welse direkt aus dem See - das stand bei uns gleich mehrmals am Speiseplan.

Ein Tag am See

Am nächsten Tag haben wir eine ganztägige Bootstour zu den entlegeneren Orten des Sees unternommen. Dabei haben wir eine Weberei, einen Silber- und einen Eisenschmied, eine Bootbauwerkstätte, eine Schirmwerkstatt und eine Zigarrenerzeugung (alles in Stelzhäusern) besucht. Überall wurden die Produkte händisch oder mit Hilfe sehr einfacher Maschinen erzeugt.



Nach der Fahrt auf einem engen Kanal, kamen wir zu den Stupas von Nyaung Ohak. Die Stupas sind schon zerfallen und aus den meisten wachsen Pflanzen und Bäume heraus - ein toller Anblick.


Ein Stück weiter ist die Shwe Inn Thein Paya, wo tausende Stupas dicht aneinander gereiht stehen.


Überall am See sind auch die Fischer am Werk. Auch hier wird eine ganz eigene Technik angewendet: Mit dem Einbein-Rudern wird das Gleichgewicht gehalten und das kegelförmige Netz ins Wasser gestellt. Dann wird mit einem Stock senkrecht in das Netz hinein gestochert und aufs Wasser geschlagen, um die Fische ins Netz zu scheuchen.

Der Fünftage-Markt

Rund um den See findet an fünf verschiedenen Orten rotierend ein großer Markt statt, der sogenannte Fünftage-Markt. Am Markt in Nyaung Shew wird alles was das Herz begehrt angeboten. Von Gemüse über Früchte, Fleisch und Gewürzen bis Kochutensilien und Kleidung ist alles zu haben.




Eine besondere Spezialität ist der "Gelbe Tofu", der aus gelben Bohnen hergestellt wird. Frisch abgemacht direkt am Markt mit Knoblauch-Wasser, Gewürzen und Chili, ein wahre Gaumenfreude.

Burmesisch Kochen

Am letzten Tag am Inle-See haben wir noch einen Kochkurs besucht.


Zuerst sind wir mit Lesly an den Markt und er hat uns alle Eigenheiten der burmesischen Küche, sowie fremde Gewürze und Gemüsesorten erklärt.




Gemeinsam mit einer polnischen Familie und zwei Italienerinnen haben wir unter Anleitung von Sue und Lesly Köstlichkeiten wie Rindscurry, Teeblatt-Salat, Eier-Curry, gebratene Auberginen und gegarten Fisch gekocht und nachher genüsslich verzehrt.

Goodbye Myanmar

Nun heißt es leider schon wieder Abschied nehmen. Nach fast einem Monat voller faszinierender Erlebnisse, spannender Begegnungen und auch ein paar Kuriositäten (z.B. Rechtsverkehr mit fast ausschließlich rechts gesteuerten Autos und Bussen, weil diese aus Ländern mit Linksverkehr importiert werden) reisen wir morgen weiter nach Hong Kong. Dies wird für uns wohl ein kleiner Kulturschock...




3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr zwei! Danke für eure tollen Reiseberichte! Myanmar sieht ja super aus, mich packt auch schon das Reisefieber! Heut Abend gehts schon mal ins exotische Adelboden..:-)Weiterhin gute Reise und viel Spass in Hong Kong!
Liebe Grüsse Sepp

Kathi hat gesagt…

Echt super Fotos....sieht toll aus!!!schöne Reise wünsche ich euch noch!!glg aus Wiener Neustadt;)!!Kathi

Christophe hat gesagt…

Salü Thomas

Das sieht ja herrlich aus. Beneide Dich. Geniesst es, hier ist es doch relativ kühl ;-).

Gruss und eine schöne Zeit

Christophe